Ein Ungleichgewicht der Schilddrüse kann von den meisten Menschen nicht wahr genommen werden. Aufgrund dessen, kennen die meisten Ihre Werte überhaupt nicht oder wissen ob sie im Normalbereich liegen. Das birgt viele Risiken.
Eine “latenter Überfunktion”, also ein leicht von der Norm abweichender Wert, galt bisher immer als unbedenklich. Jedoch wurde diese Fehldiagnose nun von einem Forscher aus Holland revidiert, denn es kann durchaus zu einer Erkrankung führen.
Die Hirnanhangsdrüse schüttet bei einer leichten Schilddrüsenüberfunktion weniger von dem Steuerungs-Hormon TSH aus. Dies wurde bei einer Untersuchung von betroffenen Patienten festgestellt. Das Risiko für einen plötzlichen Herztod erhöhte sich laut den Medizinern um das 2,5-fache bei der untersuchten Patientengruppe. Weitere Studien, welche ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle in ähnlichen Kontrollgruppen nachweisen konnten, wurden durch dieses Resultat bestärkt. Von der Norm abweichende Schilddrüsenwerte, können sogar das Risiko für eine Demenzerkrankung erhöhen. Beunruhigend ist die Tatsache, dass ca. jeder zehnte Deutsche an einer oft unerkannte Überfunktion leidet.
Die Expertenmeinungen gehen schon länger bei der Frage auseinander, wann eine Überfunktion der Schilddrüse vorliegt. Der normale TSH-Wert bei Erwachsenen liegt im Blutserum bei etwa 0,40 und 2,5 mU/l. somit müssen die Grenzwerte wohl neu festgelegt werden.
Die typischen Symptome einer Überfunktion sind Beispielsweise übermäßiges Schwitzen, Überdrehtsein und Herzrasen. Sollten solche Symptome auftreten, sollten die Blutwerte regelmäßig überprüft werden und ein Hausarzt kontaktiert werden. Dieser wird wahrscheinlich eine Überweisung zu einem Nuklearmediziner empfehlen, welcher mittels einer Szintigrafie, überaktive Stoffwechselprozesse aufspüren kann. Durch eine angepasste Ernährung können Stoffwechselproblem gelindert werden. Jod ist ein Stoff, welcher bei einer Unterfunktion verzehrt werden sollte, jedoch sollte man bei einer Überfunktion darauf verzichten. Deswegen ist es enorm wichtig die Werte ermitteln zu lassen und die Ernährung dementsprechend anzupassen.