Für Prostatakrebs-Patienten mit einem geringen Risiko gibt es jetzt ein sanftes Verfahren
Seit Kurzem steht bei Prostata-Tumoren mit einem geringen Risiko ein neues, schonendes Verfahren außerhalb von Studien zur Verfügung. Dabei wird nur die vom Krebs betroffene Seite der Prostata behandelt, die andere bleibt unberührt. Zunächst werden über die Haut zwischen After und Hodensack Laserfasern in den zu behandelnden Bereich der Prostata eingebracht. Anschließend wird das lichtempfindliche Medikament Padeliporfin gespritzt. Es verteilt sich im ganzen Körper, auch in der Prostata.
Komplikationen treten seltener auf
Anschließend wird der Laser aktiviert. Er regt das Medikament an. Dadurch verschließen sich die Blutgefäße und das mit dem Tumor befallene Gewebe stirbt ab. Anders als bei Eingriffen, bei denen die gesamte Prostata entfernt wird, kommt es hier seltener zu Komplikationen wie Inkontinenz oder Impotenz. Die moderne Behandlungsmethode eignet sich nur für Patienten, deren Tumor nur eine Hälfte der Vorsteherdrüse befällt und ein niedriges Risiko aufweist. Das muss vor dem Eingriff durch eine Biopsie nachgewiesen werden.
Wie wird bisher behandelt?
Besitzt ein Prostata-Krebs lediglich ein geringes Risiko, wird er meistens regelmäßig vom Arztkontrolliert. Dieses aktive Abwarten kann für viele Patienten jedoch eine fortwährende psychische Belastung darstellen. Die verfügbaren Therapie-Optionen Strahlentherapie und Entfernung der Prostata sind bei niedrigem Risiko jedoch ggf. eine Übertherapie für diesen Tumor. Denn sie können zu Komplikationen wie Inkontinenz und Impotenz führen.