Feldenkrais boomt!
Was bewirkt diese Methode? Warum lohnt es sich, das einmal auszuprobieren? Wie lernst Du die intensive Wahrnehmung nutzen?
Sicher ist Dir der Begriff Feldenkrais schon mal begegnet. Diese Methode hat sich sogar bei schweren Leiden bewährt.
Gehörst Du auch zu den Frauen, die auf natürliche Methoden setzen? Insbesondere bei Verspannungen, Fehlhaltungen und Stress. Genau da hat sich die Feldenkrais-Methode bewährt. Die Feldenkrais-Lehrer haben Dich als gesamten Menschen im Blick – Körper und Seele – mit dem Ziel, alltägliche Bewegungsabläufe bewusst zu erleben.
Der Entwickler
Morse Feldenkrais (1904-1984)
war Ingenieur, Judo-, Jiu-Jitsu- sowie Nahkampflehrer. Zu diesen Themen veröffentlichte er mehrere Bücher. Ab 1952 widmete er sich ganz der Entwicklung der nach ihm benannten Schulungsmethode zur körperlichen Betätigung und Entspannung. Zudem gründete er ein Feldenkrais-Institut.
Wann hilft die Methode?
Feldenkrais-Unterricht wird erfolgreich bei den verschiedensten Problemen angewendet:
Haltungsschäden, Atmungs-, Rücken-und Nackenschmerzen oder Nervenleiden wie z. B. Tinnitus. Selbst bei der schweren Nervenkrankheit multiple Sklerose wurden positive Effekte erzielt, positive Veränderungen im Befinden und weniger grüblerisches Verhalten und mehr Selbstsicherheit.
In der Reha, nach Unfällen, wird Feldenkrais auch gerne eingesetzt, weil durch das Erlernen neuer Bewegungsmuster auch schwere Schmerzzustände gelindert werden können.
Einfach mal ausprobieren:
Falte Deine Hände. Achte darauf, welcher Daumen näher zu Deinem Gesicht ist. Nun falte die Hände einmal anders, sodass der andere Daumen näher und alle Finger versetzt liegen. Spüre in Dich hinein. Gell, das fühlt sich unerwartet fremd an? An dieser Übung siehst Du, wie tägliche Gewohnheiten die Bewegungsmöglichkeiten einschränkt.
Am Anfang übt es sich am Besten in der Gruppe, später kannst Du sicher auch allein üben.
„Ein Ziel des Feldenkrais-Unterrichts ist es, sich von diesen eingefahrenen Bewegungsmustern zu lösen und Neues auszuprobieren. Während der Übungen wirst Du sicher schnell feststellen, dass Du die meisten alltäglichen Bewegungen mit weniger Kraft ausführen kannst, als Du das bisher gewohnt warst.”
Die sinnliche Erfahrung der Bewegung, auch der Berührung, sowie das Lernen am eigenen Leib stehen also im Zentrum der Feldenkrais-Praxis. Und diese wird durch zwei verschiedene Arten vermittelt.
Im Einzelunterricht ruht der Schüler auf einer Liege. Der Lehrer hilft, durch sanfte Berührung neue und gesündere Bewegungen zu entdecken. Dabei wird wenig gesprochen, damit der Schüler sich voll und ganz auf neue körperliche und gefühlsmäßige Erfahrungen konzentrieren kann.
Was kostet das? Einzelstunden ab ca. 50 €
Die Variante „Bewusstheit durch Bewegung” findet in Gruppen statt. Die Teilnehmer erspüren alltägliche Körperaktivitäten wie Bücken, Gehen oder Stehen und probieren ganz langsam Variationen aus. Dabei unterstützt sie der Lehrer mit erklärenden Worten. Die Übungen sind weder anstrengend noch schmerzhaft.
Gruppentraining kostet etwa 15 € pro Person.
Kurse bieten auch viele Volkshochschulen an.
Tipp: Frage Deine Krankenkasse, ob sie sich an den Kosten beteiligt.
Lehrer finden:
Speziell als Feldenkraislehrer ausgebildete Heilpraktiker, Krankengymnasten und Masseure bieten diesen Unterricht an. Der Feldenkrais-Verband Deutschland e.V. nennt auf seiner Internetseite Adressen: www.feldenkrais.de.