Auch unser Atemorgan wird im Laufe des Lebens anfälliger für Infekte. Doch in diesen Prozess können wir aktiv eingreifen und ihn deutlich verlangsamen. Am besten fangen wir gleich heute damit an.
Rund um die Uhr, an sieben Tage der Woche versorgen unsere Atemwege den Körper mit Sauerstoff. Wir bemerken die unbewusst ablaufenden Prozesse allerdings erst dann, wenn sie ins Stocken geraten, entweder durch akute und chronische Infekte oder altersbedingte Schädigungen. Die gute Nachricht ist, dass wir viel dafür tun können, um unsere Lunge jung und gesund zu halten.
Wie das Organ natürlich altert
Die Luft, die wir atmen, durchläuft ein komplexes System, das aus den oberen (Nase, Nebenhöhlen, Rachen) und den unteren Atemwegen (Luftröhre, Lungen, Bronchien) besteht. Die beiden Bereiche werden durch eine Schleimhaut verbunden, die für die Befeuchtung sorgt und die Luft wärmt und reinigt. Wie unser gesamter Körper unterliegen die Atemwege einem natürlichen Alterungsprozess. Mit den Jahren verringern sich ihre Selbstreinigungskräfte, die dafür sorgen, dass Schleim und Fremdkörper zügig abtransportiert werden. Krankheitserreger und Schadstoffe bleiben dann länger im Körper. Ein deutlicher Hinweis auf eine nachlassende Selbstreinigungskraft (mukoziliäre Clearance) sind häufige, wenig kraftvolle Hustenattacken. In Kombination mit altersbedingt erhöhten Entzündungswerten steigt das Risiko für Infekte wie Bronchitis oder Lungenentzündungen. Zudem verliert die Lunge mit der Zeit an Spannung. Bereits ab 30 verringert sich die Kraft der Bronchialmuskulatur jedes Jahr um ein Prozent. Die Folge ist, dass die Atmung flacher wird und der Sauerstoffanteil im Blut abnimmt.
Was die Schädigungen im Alltag beeinflusst
Wie schnell die Atemwege altern, hängt zum großen Teil von unseren Lebensgewohnheiten und der Umgebung ab. Denn die Luft, die wir atmen, hinterlässt Spuren in Lunge und Bronchien. Zigarettenrauch, sowohl aktiv als auch passiv, eine hohe Feinstaubbelastung und Blütenpollen führen zu einer vorzeitigen Alterung der Lunge. Zusätzlich kann es kurzfristig zu starken Schwankungen kommen, wie akute Atemwegsinfekte, welche die Lunge schlagartig altern lassen. Umso wichtiger ist es, unsere Atemwege zu stärken um ihren Alterungsprozess damit aktiv zu verlangsamen.
Bewegung als Verjüngungskur
Damit unsere Atemorgan gesund bleiben, ist regelmäßige Bewegung besonders wichtig. Betätigen wir uns mindestens dreimal in de Woche für jeweils etwa 30 bis 45 Minuten an der frische Luft, wirkt dies wie eine Verjüngungskur für unsere Lunge. Am besten sind stramme Spaziergänge, Radfahren oder Walken. Durch die Bewegung erhöht sich der Sauerstoffanteil im Blut, das Lungenvolumen steigt und die bronchiale Muskulatur wird trainiert. Zudem wird die Lunge durch die vertiefte Atmung optimal durchlüftet und das Herz-Kreislauf-System angeregt.
Eine frische Brise lässt uns durchatmen
Da die Umgebungsluft eine große Rolle spielt, um Atemwegserkrankungen vorzubeugen und den Alterungsprozess zu verlangsamen, sollten wir uns öfter mal eine Auszeit von der Stadtluft gönnen. Das Klima an der See ist dafür besonders günstig, denn die salzhaltige, saubere Meeresbrise hat eine wohltuende Wirkung. Sie hilft, Schleim aus den Bronchien zu lösen und stärkt dabei gleichzeitig die Atemwege. Ein Aufenthalt in den Bergen ist ebenfalls pure Erholung für die Lunge. Hier ist die Luft klar und die Feinstaubbelastung gering. Das lindert auch akute Infekte.
Ätherische Öle stärken die Selbstreinigungskräfte
Je älter wir werden, umso häufiger treten akute Atemwegs-Infekte auf, und die können sich sogar zu einer Lungenentzündung ausweiten. Um uns davor zu schützen, ist es wichtig, die Selbstreinigungskräfte nachhaltig zu stärken. Hier können pflanzliche Schleimlöser helfen. Ein Spezialdestillat aus Eukalyptus-, Zitronen-, Süßorangen- und Myrtenöl, löst den Schleim effektiv, sodass Erreger und Schadstoffe leichter abtransportiert werden können. Zudem hat die gezielte Kombination ätherischer Öle eine entzündungshemmende und krampflösende Wirkung, diese kommt nicht nur bei akuten Infekten zum Einsatz, sondern wirkt auch bei chronischen Leiden.
Öfter mal gähnen
Haben Sie eigentlich gewusst, dass ein herzhaftes Gähnen am Morgen oder auch am Tag unseren Atemwegen ebenfalls richtig guttut? Denn dadurch werden Rachen und Bronchien geweitet, das Zwerchfell senkt sich und die Lunge bekommt mehr Platz zum Atmen. Also bloß nicht unterdrücken.
Es lohnt immer mit dem Rauchen aufzuhören
Kann man bestehende Lungenschäden wieder rückgängig machen?
Viele Schäden unseres Atemorgans sind leider irreparabel. Man kann aber durch eine entsprechende Lebensführung dafür sorgen, dass sie nicht weiter voranschreiten. Ein gesunder Mensch verfügt über ein sehr großes Lungenvolumen, das wir im Alltag normalerweise gar nicht voll ausschöpfen. Selbst wenn bereits Schäden eingetreten sind, ist die verbleibende Reserve der Lunge dann häufig noch ausreichend, um bis ins hohe Alter gesund zu leben. Einige Funktionen unserer Lunge lassen sich aber auch wiederherstellen. So regeneriert sich nach einem Rauch-Stopp beispielsweise die Aktivität der Flimmerhärchen auf den Atemwegen.
Lungenfeinde und Lungenfreunde
Was dem Organ schadet:
Zigaretten: Ob aktiv oder passiv sie sind der schlimmste Feind unserer Lunge. Das kann auch schon vor der Geburt beginnen: Rauchen werdende Mütter, kann die Lungenreifung der Kinder bereits im Mutterleib gestört werden.
Häufige Infekte: Sie können zu dauerhaften Schäden führen und Spätfolgen bis ins hohe Alter nach sich ziehen.
Umweltfaktoren: Luftschadstoffe wie Feinstaub oder Smog lassen die Lunge altern.
Was dem Organ gut tut
Körperliche Aktivität: durch regelmäßige Bewegung wird die Atmung tiefer, und die Lunge durchgelüftet.
Tomaten essen: Wissenschaftler haben kürzlich herausgefundenen, dass der Verzehr der roten Strauchfrucht den Alterungsprozess der Lunge verlangsamt. Am besten drei Tomaten täglich essen.
Gezielte Atemübungen: Sie trainieren das Zwerchfell und die Atemhilfsmuskulatur, damit sowohl die Hustenkraft als auch die Reinigungskräfte der Lunge lange erhalten bleiben.